„DER KSC HAT GROSSES POTENZIAL“
Sebastian Starkl
Im Juni des Vorjahres, kurz vor der Relegation, riss sich Sebastian Starkl im Match gegen Retz das Kreuzband. Mehr als sieben Monate später meldet er sich topfit zurück. Sebastian Starkl über die harte Zeit, sein Engagement als Trainer ganz unten in der 2. Klasse und die Ziele im Frühjahr:
Die wichtigste Frage: Wie geht es dem Knie?
Sebastian Starkl: Sehr gut. Ich habe keinerlei Probleme, fühle mich topfit und gehe im Training keinem Zweikampf aus dem Weg. Es gibt keine mentale Blockade. Der Trainer wundert sich, wie ich mich reinhaue.
Das heißt, die schwere Verletzung ist überwunden und verarbeitet?
Sebastian Starkl: Ja. Damals ist das natürlich extrem bitter gewesen. Der Tiefpunkt meiner Karriere. Wir spielen um den Aufstieg, und ich sitze mit Krücken hilflos auf der Tribüne – kein schönes Gefühl. Aber ich bin davon überzeugt gewesen, dass ich stärker denn je zurückkomme. Aufgeben und resignieren ist kein Thema gewesen. Ich habe mir vorgenommen, neu anzugreifen. Das ist mir gelungen.

In der langen Verletzungspause bist du als Trainer der zweiten Mannschaft in der 2. Klasse eingesprungen. Was hat das gebracht?
Sebastian Starkl: Ich habe schon vorher Jugendmannschaften betreut, im LAZ gearbeitet und möchte nach meiner Zeit als Aktiver ins Trainergeschäft einsteigen. Deshalb ist das eine wertvolle Erfahrung gewesen. Ich habe gemerkt, dass ich die Jungs bei Laune halten kann. Die Punkte-Ausbeute ist auch in Ordnung gewesen. Ich habe viel mitgenommen. Es hat sich ausgezahlt. Und, ich habe den Verein unterstützen können.
Apropos Verein: Der scheint sich im Moment gewaltig weiterzuentwickeln, oder täuscht dieser Eindruck?
Sebastian Starkl: Nein. Der KSC ist auf allen Ebenen und in jeder Hinsicht bestens aufgestellt. Da muss man den Verantwortlichen ein Kompliment machen. Der Kader ist top, auch was die Breite betrifft. Der Kampf ums Leiberl wird so hart wie selten zuvor. Der KSC hat ein großes Potenzial.
Auch Potenzial für mehr als Regionalliga?
Sebastian Starkl: Wer die Geschichte des KSC verfolgt hat, weiß, dass alles möglich ist. Erst müssen wir uns allerdings in der Regionalliga etablieren.
Und dann? Vielleicht 2. Bundesliga?
Sebastian Starkl: Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die 2. Liga in der jetzigen Konstellation super-attraktiv und das Ziel aller Träume ist. Mein Bruder Dominik ist Profi in der 2. Liga bei Amstetten, deshalb habe ich ein bisschen Einblick. Fast alle Klubs müssen wirtschaftlich hart kämpfen, damit sie sich über Wasser halten. Ich denke, dass früher oder später eine Reform kommen wird. Aber noch einmal: Krems ist ein guter Fußballboden, wo schnell eine Euphorie entstehen kann, wie man in der Relegation gesehen hat. Von daher sollte man sich schon entsprechende Ziele stecken.
Danke Sebastian und alles Gute fürs Frühjahr!
INTERVIEW: CHRISTIAN RUSSEGGER
